Beim Lesen von Büchern denke ich mir so oft, wie einfach eine Handlung wäre, wenn die Protagonist*innen einfach mal miteinander reden würden. Wie schnell so manches Buch zu Ende wäre und wie aufgebauscht die ein oder andere Situation dadurch wirkt, dass nicht offen miteinander geredet wird. Und dann findet man sich selbst in eben solchen Situationen wieder und ertappt sich dabei zu denken: Tja doch gar nicht so einfach – hm? Worte mögen einer der Grundbausteine unserer Kommunikation sein, aber einfach sind sie sicherlich nicht.
Worte
Worte sind so
unfassbar und schwer zu greifen
und doch so einfach und eigen
Dabei oft so bittersüß
banal und beliebig
Wie seltsam es ist
die eigenen Gedanken zu kennen
und doch
nicht aussprechen zu können
denn die Worte sind so klar
nur im Kopf
und verlieren sich
auf dem Weg
zu den Lippen
Worte sind so
besorgniserregend naiv
und doch komplex und konfus
Dabei stets unzulänglich
zart und zugleich zerstörerisch
Wie erstickend es ist
etwas sagen zu wollen
und doch
zu wissen, dass die richtigen Worte
den Mund eh nicht verlassen
nur im Kopf
hat alles Gesagte einen Sinn
Ist sonst viel zu viel
aber vor allem zu schlicht
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